
The first 100 metres
Der 3. Tag
Früh am nächsten Morgen breche ich mit meinen Träger auf, kurz hinter den Briten, mit Ziel Sete, auf halber Höhe. Es ist hart – es ist sehr sehr steil, und ich gerate im normalen Leben schon völlig ausser Atem, wenn ich von der Tiefgarage zur zweiten Etage hochsteige. Ich habe mittlerweile ausgerechnet, dass 1800 steile Höhenmeter bei einer angenommenen Stufenhöhe von 15cm 12.000 Stufen entsprechen – wow.
Ich setze Schritt vor Schritt, bis mein Herzschlag zu schnell wird; kurze Pause, Schluck trinken, Herzschlag wieder leicht herunter bringen, weiter Schritt vor Schritt setzen. Auf diese Art finde ich nach ca. 1 Stunde die Briten wieder, die sich gerade eine Teepause gönnen, und mich unter lauten „Hurrah“ begrüssen und anfeuern, es bis Sete zu schaffen. Und weiter stapfe ich – immer Schritt vor Schritt. Als ich die Briten wiedersehe, sitzen sie – natürlich wieder mit Tee – und beglückwünschen mich dazu, es geschafft zu haben. Was geschafft? Ich kann es nicht glauben – es ist erst 10 Uhr, und ich bin in Sete! Ich empfinde das erste Mal Glücksgefühle – unglaublich, das Tagesziel ist erreicht, die Hälfte des Berges erklommen. Und natürlich viel zu früh, den Tag zu beenden – ich beschliesse, das nächste Ziel anzugehen – weitere 1.5 Stunden den Berg herauf, bis zur Lunch-Station, wo es auch ein Gästehaus geben soll.
Ich keuche weiter den Berg heraus, Schritt für Schritt, mittlerweile in loser Formation mit der Nachhut der Briten, und erreiche noch vor 12 Uhr den Ort des Mittagessens. Nach einem guten Sherpa Stew beschliesse ich, es weiter zu versuchen – jetzt wird der Pass in Angriff genommen! Mein Träger schaut einen Moment etwas unglücklich, aber dann nimmt er mannhaft wieder mein Gepäck auf den Rücken, und weiter geht’s. Um 15 Uhr ist es vollbracht – wir sind oben! Ich habe tatsächlich in 8 Stunden (mit 1 Mittags- und 3 Teepausen) 1800 Höhenmeter überwunden, keuchend wie eine Dampflok, aber immerhin – ich kann es nicht glauben.
Und bin nur froh, dass ich es versucht habe. Ich folge den Briten zur nächsten Bretterhütte – mittlerweile ist es sehr kalt geworden, es regnet und Donner grollt. Kurz darauf stehe ich in einer kalten Steinhütte, mit einem Eimer lauwarmen Wassers, und nehme eine Dusche nepalesischer Art – Schöpfkelle über Körper – und sitze dann in der Küche vor einem Holzfeuer mit einer Tasse Tee, neben mir die Sherpas, Mitglieder der Reisegruppe, und zwei Hühner die sich wärmen – Glücksgefühl. Ich habe es geschafft. Und morgen nur noch ein paar Stunden mehr, und ich bin in Junbesi!
Tapferes Mädel 😉 Glückwunsch !!! Ich beginne mich über meinen Komfort zu freuen – Dusche, Heizung, Sauberkeit, gemütliches Bett und Bettzeug ……. uns geht es schon verdammt gut ! Viele liebe Grüße aus Gütersloh – Elke
Ja, dafuer ist Reisen zumindest gut, man weiss zu schaetzen was man hat. Habe uebrigens zwar Internet in der Schule, aber Skype funktioniert nicht, melde mich, wenn ich wieder in Kathmandu bin, Ende Mai oder so. Liebe Gruesse!
Frau Klaff Gratulation zum Aufstieg! Das ist wirklich eine Meisterleistung, Hut ab!!! Glg aus Tirol
Danke! Ich bin ein ganz klein wenig stolz, dass ich es geschafft habe 🙂 Viele liebe Gruesse aus Junbesi!
Aber ganz nach oben die Daumen!!!!!! Respekt. Da kann ja Teil 4 nur ein Klacks werden. 🙂 Weiter so….. 🙂
Oh nein, bitte nicht weiter so! Der Monsoon hat begonnen, ich habe jetzt nur Angst, dass die Strasse nicht mehr fuer den Jeep passierbar ist, wenn ich mich auf den Rueckweg mache – ich moechte fuer den Rest meiner Zeit hier wundervoll faul und bequem sein 🙂