Hallo von Down Under – ich habe es endlich in den Kontinent der Kängurus, Wombats und Aussies geschafft. Leider habe ich die ersteren beiden insbesondere tot am Strassenrand liegen sehen, letztere scheinen sich aber guter Gesundheit zu erfreuen.

Ich leide noch etwas an Des-orientierung – nach Monaten des billigen Lebens bin ich völlig geschockt von dem Preisniveau hier, und zecke mich wo es geht bei Freunden ein (Sydney gilt mittlerweile als teuerste Stadt der Welt); während es in den meisten südostasiatischen Ländern niemanden interessiert, ob ich mich bei dem Versuch der Strassenüberquerung umbringe, strotzt es hier nur so von Verhaltensmassregeln; und das allgegenwärtige kostenlose WLAN in Asien ist hier leider und erstaunlicherweise viel weniger verbreitet. Dafür habe ich jetzt wieder trinkbares Leitungswasser, rund um die Uhr Strom aus der Steckdose, und überhaupt ein „zivilisiertes“ Leben, und den ersten Haarschnitt seit fast 9 Monaten (Timo, eat your heart out!).

Apropos Asien: Die meisten Billigflieger in Asien nehmen es nicht so genau mit dem tatsächlichen Gewicht des Handgepäcks, aber Tigerair in Australien hat rigide Bestimmungen. Ich hatte für meinen Kurztrip nach Melbourne und Blue Mountains nur einen Teil meines Gepäcks dabei, war aber leider trotzdem 1.4 Kilos „übergewichtig“. Die nette Frau am Schalter sagte nichts und half mir praktisch, als ich alle meine Kleidung übereinander anzog, meine Handtasche unter den 10 Schichten von Kleidung versteckte, und wie ein schwangerer Michelinman durch die Kontrolle wankte. Danke, Tigerair :).

Three Sisters in the Blue Mountains[/caption]

Ich habe die letzten Tage viel Zeit bei lieben Freunden in verschiedensten Städten verbracht – Sydney, Blue Mountains, Melbourne; mich auf Fleisch (Känguru!!) und insbesondere auf Wein gestürzt (viel zu viel Wein, aber ich habe Monate des Konsums nachzuholen); mich an der Freiheit gefreut, die ein Auto bringt, während ich auf dem Pacific Highway in Richtung Norden brauste; meinen Geburtstag mit lieben Freunden, Känguru und Wein in Sydney gefeiert (wo gleichzeitig noch drei andere Geburtstagskinder im Restaurant das Gleiche taten!); mir die Lifeguards auf Bondi Beach näher angeschaut; und bereite mich jetzt darauf vor, nach Brisbane zu fliegen und Richtung Norden bis nach Cairns zu fahren.

Leben hier ist anders, ich geniesse jetzt erst mal den modernen Komfort, und das Wichtigste: Ich kann wieder reden und werde (meistens) verstanden und verstehe, und ich bin nicht mehr „die blonde Frau von dem Land, in dem das Geld auf den Bäumen wächst“ (sozusagen), und die Anonymität ist so schön.

Weintour im Hunter Valley